Eine Reise in die Zukunft - die Theaterwerkstatt

Elisa Priester

Die Zukunft liegt in unserer Hand! Doch wie sieht das Leben in der Zukunft aus? Die Antworten finden wir in unseren Vorstellungen und in unserer Fantasie. Denn wir erfinden sie â?? die Zukunft! Die Mittel des Theaters helfen uns direkt hinein zu schlüpfen und sie lebendig werden zu lassen. Unsere Szenen und Aktionen werden nicht vor der Realität halt machen! Bereits während der acht Tage auf dem Scheersberg werden wir unsere Visionen der Zukunft leben und so die Zukunft real werden lassen. Wir freuen uns auf Euch!

Elisa Priester (Theaterpädagogin) & Marthe Kau

Tag 1

Theater - Tag 1

Heute ging es los. Fünf kreative Köpfe kamen in unsere Theatergruppe. Noch etwas schüchtern, aber neugierig wurden am Abend erste Berührungsängste abgebaut. Erst ein wenig Auflockerung mit Musik, dann ein paar Namensspiele und schon fühlte man sich vertrauter. Bei Obst-Komplimenten wie "Laura, du lustige Birne", oder "Lucie, du schöne Erdbeere", vielen die letzten Hemmungen. Danach kreierten wir Paarweise Gemeinsamkeiten, Unterschiede und unser Leben in 30 Jahren, jeweils in einem Standbild. Erste kleine Theater Knowhows wurden erkundet und dann endete schon unser erster gemeinsamer Abend.

Tag 2

Theater - Tag 2

Wir starteten unseren ersten richtigen Tag mit einer Morgenrunde. Kurzes Feedback nach dem Wohlbefinden und der ersten Nacht, Wünsche an unseren Akademieparlament Abgeordneten und dann ging es los. Bei Zip-Zep-Boing kamen wir richtig in Fahrt. Nach ein paar weiteren Warm-Ups begannen wir uns Gedanken über die Zukunft zu machen. Bei einem gro�en Brainstorming sammelten wir alle Begriffe, die uns zur Zukunft einfielen: Erfindungen wie, fliegende Autos, Roboter, nachlassende Erdanziehungskraft, neuer Kontinent, Haus auf dem Mars, Orks und Elfen, Klimawandel und neue Gemüsesorten, nichts scheint unmöglich zu sein. Nachdem wir in einem Interview mit einem Zukunftsforscher aus dem Jahre 1886 seine Version für das Jahr 2000 gehört haben, machten wir uns selbst als Zukunftsforscher an die Arbeit über das Leben heute, in 100 Jahren und in 1000 Jahren nachzudenken. Tagesabläufe der zukünftigen Zeit wurden schriftlich oder bildlich festgehalten und später nachgespielt.

Nach dem Mittag starteten wir mit einem Luftballonballett, bei dem wir mit allen Körperteilen versuchten, den Luftballon in der Luft zu halten. Bei weiteren kleinen Ã?bungen zu Zweit wurden Grimassen, Bewegungen und Sprache des jeweilig anderen nachgeahmt. Theatermittel wie Gesten, das bedeutet ohne zu spielen über Blicke und Körperhaltung etwas erzählen, oder auch ohne Sprache einen kleinen Sketch zu spielen, forderten unsere kleinen Schauspieler aus sich heraus. Und "schwups" war der erste Tag geschafft. "Das hat SpaÃ? gemacht spielerisch etwas umzusetzen und sich selbst etwas auszudenken", sagte Laura im abschlieÃ?enden Blitzlicht. Laurin wünschte sich noch einen "Tanz-Battle"  in den nächsten Tagen und zufrieden aber auch etwas geschafft ging es in den Abend hinein.

Tag 3

Theater - Tag 3

Der dritte Tag ist im Gange und es regt und bewegt sich viel in unser Theatergruppe. Zukunftsideen sind gereift und weitere Grundlagen zum Theaterspielen erprobt. Was kann man eigentlich alles mit der eigenen Stimme machen? Wie beeinflusst meine Körperhaltung meinen Ausdruck? Schnell erfahren wir, dass Theater spielen viel mehr ist als "nur auf der Bühne" zu stehen. Als Zukunftsforscher überlegen wir wie die Welt wohl sein wird? Was für Tiere gibt es dann wohl? Welche Erfindungen wird es geben? Sprechen wir dann noch die selbe Sprache? In kleinen Szenen werden erste Ideen geprobt. Kreative Geschichten entstehen. Der CD-Player wird zur Zeitmaschine, der Besen zum Werkzeug und Stifte bilden eine Stra�e. Unser Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Nach dem Mittag haben wir uns mit Zeitlupen- Boxen und Zeitlupen- Wettrennen wieder in Schwung gebracht. Bei einem anschlie�enden Durchgang mit Musik haben wir erfahren, wie Musik Atmosphäre erzeugen kann. "Mit Musik ist die Szene nicht mehr so trocken", bemerkt Lucie.

Das Scheersberggelände wurde erkundet, denn jeder Raum hat unterschiedliche Atmosphären, die eine Inspiration für Geschichtsinhalte haben. Anschlie�end entschieden sich die Kinder für die Wiese vor dem Hauptgebäude und entwickelten eine Szene, in der ein Alien durch ein Sprachkaugummi die menschliche Sprache erlernt hat und dadurch erklären konnte, dass sein Ufo kaputt gegangen ist. In der Reflexionsrunde bemerkte Laura, dass es Spa� gemacht hat sich eigene Szenen auszudenken, auch wenn es doch schwierig war. Gespannt erwarten wir nun, was in der Zukunft für weitere Szenen entstehen werden.

Tag 4

Am heutigen Vormittag haben wir die erste kleine Geschichte für die Präsentation entwickelt. Nach vorbereitenden Ã?bungen, um die Stimme aufzuwärmen und bühnentauglich laut werden zu lassen, haben wir ein Zukunftsmärchen gelesen. Inspiriert von dieser Idee wurde dann eine eigene Geschichte entwickelt. Sie heiÃ?t â??Die Vereinigung der Zukunftâ?? und es kommen ein Schneegepard, eine Fee und zwei Goblins drin vor - soviel sei verraten. Wir sollten die Geschichte nur mit Standbildern erarbeiten, um dadurch unsere Mimik und Ausdrucksfähigkeit des Körpers zu schulen. Das ist uns zu Anfang gar nicht so leicht gefallen, aber mit der Zeit ging es immer besser.

Am Nachmittag haben die Kinder aus den Film und Foto Werkstätten Bühnenluft geschnuppert. In nur 90 Minuten haben Spiele und �bungen zu kleinen Szenen geführt. Einige hat es ziemlich �berwindung gekostet, sie abends bei der Disko vor den anderen aufzuführen. Doch der begeisterte Applaus des Publikums hat alle für ihren Mut entlohnt. Auch die Theatergruppe zeigte ihr Zukunftsmärchen und hat durch die Reaktionen der Zuschauer ordentlich Motivation gesammelt, um weitere Geschichten zu entwickeln.

Tag 5

Nach unserer täglichen Morgenrunde, in der die neusten Nachrichten aus dem Akademieparlament berichtet werden und alle anderen Fragen, Anregungen und Sorgen Raum finden, haben wir den Tag mit einem wilden Tanz 'durch die Reihen' begonnen. Anschlie�end haben zwei Theaterübungen unsere Aufmerksamkeit für einander auf der Bühne geschult. Wir waren hoch konzentriert und dadurch konnten wir schnell aufeinander reagieren. Heute galt es, sich eine Horrorversion der Zukunft auszumalen. Wir starteten indem wir uns vergegenwärtigten, was Elemente von Horrorgeschichten sind. Dann haben wir erste zukünftige Horrorszenarien entwickelt: jeder musste reihum einen Satz sagen. Wichtig war es bei der Geschichte, wie bei den Theaterszenen auch, sie auf einen Konflikt hin zu zuspitzen, dann einen Lösungsweg aufzuzeigen, mit dem die Geschichte zu einem Ende kommt. Es sind wirklich gruselige Geschichten mit Monstern und Klonen entstanden. Unsere im Anschluss entstandenes kleines Theaterstück aber ist noch viel grässlicher geworden.

Am Nachmittag haben wir dann ein Sciencefiction Stück entwickelt. Zur Ausstattung der Szene hatten wir nur silberne Küchenutensilien und Alufolie zur Verfügung. Wir beschlossen uns, dass Menschen auf einem anderen Planeten landen sollen. Und da die Menschen und die Bewohner dieses Planeten nicht die selbe Sprache sprechen, kommt es unausweichlich zu Missverständnissen und Konflikten. Aber mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten, denn zum Abschluss des Tages einigten wir uns darauf, dass wir am Freitag auch dieses Mini-Drama zeigen wollen. Das Horrortheaterstück vom Vormittag wird auch dabei sein. So fehlt uns nur noch eine Actiongeschichte, die wir morgen entwickeln werden.

Tag 6

Heute Vormittag haben wir dann also die Actiongeschichte entwickelt. Zum Glück haben wir viele Leute in der Gruppe, die sich richtig gut bewegen können, sodass wir nur noch die passende Musik suchen mussten. Am Nachmittag hat unsere Bühne im Musiksaal ein wenig Gestalt angenommen, nachdem wir schwarze Aufsteller aufgestellt haben. Jetzt können wir endlich in der Originalkulisse proben und brauchen nur noch Scheinwerfer, die aber erst morgen nach der Disco aufgebaut werden können. Wir haben unser Zukunftsmärchen überarbeitet und noch besser gemacht. Auch die nächsten Tage werden wir dazu nutzen, die vier kleinen Theaterstücke zu überarbeiten, Requisiten zu basteln und uns unsere Auftritte und Texte zu merken, denn übermorgen Nachmittag ist es ja bereits Zeit für die Präsentation!

Tag 7

Heute haben wir hart an unseren vier Mini-Dramen gearbeitet. Zwar waren alle Geschichten bereits ausgedacht, doch bis sie auf der Bühne die Form annahmen, die wir uns wünschten, mussten wir viel proben. Immer wieder mussten wir Szenen wiederholen und uns häufig dran erinnern laut genug zu sprechen oder uns dem Publikum zuzuwenden. Beim Proben hatten wir immer wieder Ideen, wie wir die Szenen noch spannender gestalten können. Und auch einige Requisiten und Kostümteil sind noch dazu gekommen. Wobei das Bühnen- und Kostümbild in unserer Präsentation eine untergeordnete Rolle spielt. Im Fokus steht unsere Ausdruckskraft in Mimik und Körpersprache. Nach dem Mittagessen waren auch alle Scheinwerfer aufgebaut. Im Bühnenlicht macht das Theaterspielen noch mehr Spa�! Nach so viel üben und probieren, freuen wir uns jetzt sehr auf die morgige Aufführung. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die General Probe ordentlich schief geht und dann hei�t es 'Toi Toi Toi'.

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